Politiker, Wirtschaftsvertreter und Experten berieten in Bautzen

Am 13. September trafen sich Vertreter von Kommunen, Unternehmen, Verbänden und Experten auf Einladung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zum 3. Breitbandgipfel. „Breitband als Motor für den digitalen Mittelstand“ so lautete das zentrale Thema der Veranstaltung, die in diesem Jahr in Bautzen stattfand. In seiner Eröffnungsrede erläuterte Staatsminister Martin Dulig anhand von Beispielen aus dem Alltag kleiner und mittlerer Unternehmen, aber auch der Menschen auf dem Land, an welcher Stelle die Digitalisierung ihren Beitrag für mehr Lebensqualität bzw. zur Unterstützung des Mittelstandes durch Vernetzung leisten kann. Und das nicht erst in ferner Zukunft, sondern bereits heute. Voraussetzung dafür ist eine flächendeckend gut ausgebaute digitale Infrastruktur, die allen Beteiligten durch ein Mindestmaß an Bandbreiten ein Miteinander auf Augenhöhe ermöglicht.

Den flächendeckenden Breitbandausbau betreffend, ist der Landkreis Bautzen Vorreiter. Mit Stolz erläuterte Landrat Michael Harig den Anwesenden wie es dazu kam. Bereits in den Jahren 2011 – 2013 erfolgte hier in einem ersten Schritt der Ausbau, den der Landkreis für sein Territorium federführend organisiert hatte. Der Landkreis Bautzen wurde damals flächendeckend mit einer Bandbreite von mindestens 2 Mbit/s erschlossen. Für über 62.000 Haushalte und 12.000 Unternehmen und Einrichtungen hatte sich die Versorgung erheblich verbessert. Im Ergebnis konnten ca. 70% der Kunden eine Bandbreite von mehr als 25 Mbit/s in Anspruch zu nehmen. Im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung und den damit verbundenen Bedarf an größeren Bandbreiten ist zwischenzeitlich der weitere Ausbau auf den Weg gebracht worden. Mit der Unterstützung des Bundes und des Freistaates soll in den nächsten Jahren die zweite flächendeckende Breitbandoffensive im Landkreis erfolgen. Ziel ist, dass nach dem Ausbau mehr als 50.000 Haushalte und weit über 8.000 Unternehmen Hochgeschwindigkeitsanschlüsse nutzen können.

Der Landkreis Bautzen fungierte deshalb als gutes Beispiel auf dem Breitbandgipfel, das aufzeigt wie der großflächige Ausbau dank einer gebündelten Initiative im Sinne aller Städte und Gemeinden gelingen kann.

2. Breitbandausbau im Landkreis Bautzen – Stand vom 06.10.2017

Fakten:
  • unterversorgte Haushalte im Landkreis ca. 54.000
  • unterversorgte Unternehmen im Landkreis ca. 8.800
  • In 57 von 59 Kommunen des Landkreises befinden sich förderfähige Gebiete.
Finanzen:
  • geschätzte Gesamtkosten: 192 Mio. €
  • Bundesmittel: 119 Mio. €
  • Landesmittel: 54 Mio. €
  • Eigenmittel des Landkreises: 19 Mio. €
Zeitplan:
  • Durchführung einer Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse
  • Die als unterversorgt geltenden Bereiche des Landkreises wurden als Erschließungsgebiete festgelegt und in 9 Teilprojekte gegliedert.
  • Es wurden 9 eigenständige Ausschreibungsverfahren durchgeführt, für die Angebote von Telekommunikationsunternehmen eingegangen. Die Angebotsprüfung läuft.
  • Die Vergabeentscheidung soll in der Dezembersitzung des Kreistages erfolgen.
  • Im Januar 2018 soll mit der Umsetzung des Breitbandausbaus begonnen werden. Dieser soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein.

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